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Ein Mann für die Liebe                                         Seite 1 von 110                                                  

1    » Muss leider schluss machen habe mich für corinna
2    entschieden lass uns freunde bleiben dein mike « Silvia sah
3    von ihrem Smartphone auf und schrie schäumend vor Wut: » So
4    ein Arschloch! « Augenblicklich zuckte Dennis, der am
5    Schreibtisch gegenüber sich der Ablage angenommen hatte,
6    zusammen. Einen vorsichtigen Blick riskierend, reckte er
7    sich über die Trennwand seines Arbeitsplatzes. » Dieser
8    Feigling, per SMS! «, schleuderten ihm gleich die nächsten
9    Worte entgegen. » Mike? «, fragte Dennis leise. » Scheiße
10  ja! « , schluchzte Silvia zurück. » Ich denke, ich hole dir
11  erst einmal einen starken Kaffee « , sagte Dennis und ging
12  gleich ohne einen Einwand abzuwarten zum Automaten. Silvia
13  ließ ihren Kopf sinken und starrte auf das noch helle
14  Display. » Schönwetterpilot! « schimpfte sie vor sich hin.
15  » Die Höhen einer Beziehung, die will der Herr genießen!
16  Aber wenn nur ein kleines Problemchen ….« »Dein Kaffee!
17  Schwarz und extra stark « , unterbrach Dennis sie in ihren
18  Gedanken. Dennis Rust arbeitete erst seit einem Monat im
19  Unternehmen. Obwohl ein erfahrener IT- Spezialist, mit
20  hervorragenden Referenzen , fühlte er sich in dem
21  weitläufigen Großraumbüro von Anfang an verloren. Damals im
22  Schweizer Internat – La Gruyére – fiel es ihm schon schwer
23  Kontakte zu seinen Mitschülern zu knüpfen. Columbus, ein
24  streunender völlig zerzauster Kater, den er als Kitten vor
25  dem ertrinken rettete, begleitete ihn als Freund. Besonders
26  in den kalten Jahreszeiten, wenn die meisten Schüler dem
27  zugefrorenen See, mit ihren Schlittschuhen zueilten,
28  verbrachte Dennis seine freie Zeit mit einem Buch und
29  Columbus im Arm auf seinem Zimmer. Silvia, mit ihrer
30 strubbeligen Frisur, erinnerte ihn irgendwie an Columbus.


Ein Mann für die Liebe                                         Seite 2 von 110

1    Sie verhielt sich auch nicht, als sei sie die Achse der
2    Welt. Im Gegensatz zu Mike, dem er einmal, als er Silvia von
3    der Arbeit abholte, begegnet war. Als Tochter eines
4    evangelischen Pfarrers, hatte Silvia eine außerordentliche
5    Sensibilität für das Erahnen von Gefühlen ihrer Mitmenschen
6    entwickelt. So merkte sie schnell, dass Dennis unsicher und
7    zurückhaltend war. Eines Tages setzte sie sich in der
8    Kantine zu ihm. Seither verbrachten sie fast jede
9    Mittagspause miteinander und tauschten sich über Gott und
10  die Welt aus. Stundenlang irrte Silvia nun schon durch die
11  Innenstadt, doch ihr Kopf wurde nicht freier. Im Gegenteil,
12  alles verwirrte sich nur noch mehr, je länger sie über die
13  SMS nachdachte. Sie spürte wie die Wut wieder Besitz von ihr
14  ergriff. » Hey können sie nicht aufpassen! « , schrie sie
15  einen Passanten an, den sie gerade angerempelt hatte.
16  »Entschuldigen sie, es tut mir leid!, sagte der Mann mit
17  ruhiger Stimme. Silvias Augen verließen den grauen
18  Pflastersteinblick, und ließen den gesenkten Kopf nach oben
19  schnellen. » Oh! Dennis du! «, antwortete sie. » Was machst
20  du hier? « » Na vermutlich das selbe wie du, Einkaufen «,
21  erwiderte er. » Der Rempler tut mir leid «, entschuldigte
22  sie sich. » Aber die …. « » Ich weiß Mike und die SMS. «
23  » Dabei sagte er, wie wir damals zusammen kamen : Du bist
24  viel attraktiver als meine Ex und vor allem nicht zänkisch.
25  Wir waren doch glücklich! Oder? « sagte Silvia und sah dabei
26  Dennis fragend an. » Er hat es sicher nicht böse gemeint «,
27  versuchte Dennis Silvia zu beruhigen. » Wenigstens anrufen
28  hätte der Feigling können. Stattdessen eine SMS, eine
29  lächerliche SMS. «, sagte Silvia. » Aber das machen heute
30  leider viele «, antwortete Dennis.
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