Trauerrede für Hennes


„Was machen wir bloß in unserem Körper ? Vielleicht reisen wir darin, vielleicht wie in einem Koffer, indem wir uns selbst herum tragen.“

Hennes, wie wir ihn alle nannten, hat diesen Koffer nun abgestellt, hat sich seiner Last entledigt und ist nun in ein freies Dasein übergegangen. In welcher Form – das wissen wir nicht, wir, die wir noch reisen und in unserem Körper stecken.

„Aber ich bin sicher, es geht ihm gut“

Der Dichter Friedrich Rückert schrieb einmal die Worte : „Man lebt nicht zweimal, und wie groß ist deren Zahl, die leben auf der Welt noch nicht mal einmal.“

Hennes hat gelebt, er hat gerne gelebt, er hat das Leben genossen. Und er hat andere an seinem Leben durch seine natürliche Geselligkeit teilhaben lassen. Mit seinem unnachahmlichen eigenen brüllenden Humor hat er mich und gewiss auch viele andere zum Lachen gebracht. Heute hingegen bringt er uns alle zum Weinen.

Die Trauer um ihn scheint unendlich.

„Aber ich bin sicher, es geht ihm gut“

Aber hat nicht alles, was wir kennen und was wir tun, einen Anfang und ein Ende ? Ein Fest, eine Reise, ein Lebenslauf.

Und stellen wir uns nur einmal vor, es wäre anders. - Vielleicht wüssten wir dann nichts mehr wert zu schätzen, könnten nichts mehr von dem, was das Leben aus macht, als etwas Besonderes genießen.

Vielleicht würde uns alles bald langweilig, wertlos, banal vor kommen.

Wäre ich ein Philosoph würde ich es so ausdrücken: „Der Tod erscheint uns schrecklich und die Unsterblichkeit wünschenswert, weil wir sterblich sind. Wären wir unsterblich, schiene uns die Unsterblichkeit schrecklich und der Tod wünschenswert.“

Ist das ein Trost in der Trauer um Hennes ? Ein Trost für uns die Familie ? Ein Trost für die Freunde und Bekannten?

Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, ist, dass er uns sehr fehlen wird. 

„Aber ich bin sicher, es geht ihm gut“ 


Thomas Halbach  27.09.2012

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